Meine Story für #IchBinArmutsbetroffen

(Quelle: Pixabay)

Manchmal hat Armut nur eine einzige, große Ursache. Aber häufig sind es viele kleine Zufälle, die einen Menschen dahin bringen, dass er auf staatliche Hilfe angewiesen ist.
In meinem Fall waren es so viele „kleine unglückliche Umstände“, dass es für einen Thread auf Twitter deutlich zu umfangreich wäre. Wer mag, der lese also hier wieso meine Rente unter dem Existenzminimum liegt, und ich mich jetzt mit beinahe 61 Jahren, auf ein Leben in Altersarmut „freuen“ darf.

Als Jahrgang 1961 gehöre ich zu den Boomern. Was dafür sorgte, dass ich nach dem Abschluss der Mittleren Reife keine Ausbildungsstelle fand.
Ich wusste nicht genau was ich machen wollte, aber ich wusste genau was es NICHT sein sollte: Etwas Kaufmännisches. Büro und/oder Handel hätten mich gekillt, das war mir sonnenklar. „Mama, ich will Krankenschwester werden.“

Doch das wollten zu dieser Zeit extrem viele aus den geburtenstarken Jahrgängen, und so fand ich keine Ausbildungsstelle obwohl es meiner Heimatstadt an Krankenhäusern nicht mangelte. Zudem war mein Zeugnis kein Streberzeugnis, ich lag eher im „oberen Mittelfeld“. Die Lehrer sagten es mangele mir nicht an Intelligenz, sondern ich sei schlicht noch zu verspielt und unkonzentriert.
Um nicht sinnlos daheim herumzugammeln entschied ich mich für das sogenannte „Freiwillige Soziale Jahr“

Aber auch danach war der Run auf die Ausbildung zur Krankenschwester nicht gebrochen und ich hatte ebenfalls kein Glück, trotz unzähliger Bewerbungen. Ich musste umdisponieren. Und dachte fortan an die Kinder, die in Kinderheimen aufwachsen mussten. Erzieherin war vielleicht eine gute Wahl! Meine Stadt hatte zwei „Fachschulen für Sozialpädagogik“, beide überfüllt.
Mir war klar, dass man ein sogenanntes „Vorpraktikum“ brauchte um dort angenommen zu werden und hatte gehofft, dass das Freiwillige Soziale Jahr, das als solches zählte, mir bessere Chancen bringen würde. Aber es waren einfach viel zu viele Bewerber.

Allerdings war auf einer Kinderpflegeschule noch ein Platz zu ergattern. Aber die lag ein gutes Stück weit von meinem Wohnort entfernt. Und es gab keinen ÖPNV der dort hin geführt hätte. Oma schenkte mir als vorgezogenes Erbe ein Auto, ich gründete eine Fahrgemeinschaft und so verging das Jahr auf der Kinderpflegeschule wie im Flug. Mein Anerkennungsjahr für selbige absolvierte ich in der großen Familie meines Pädagogiklehrers! Ich war stolz wie Bolle, aus der ganzen Klasse hatte er ausgerechnet mich gewählt um ein Jahr lang die persönliche Nanni seiner fünf Söhne zu sein!

(Quelle: Pixabay)

Nachdem die Ausbildung abgeschlossen war, bekam ich auch einen Platz auf der Fachschule für Sozialpädagogik, Drei Jahre später hatte ich meine „staatl. geprüfte Erzieherin“ in der Hand.
Aber in der Heimat war keine Stelle zu kriegen, Boomerzeiten halt.
Ich suchte weiter weg, fand eine in der Nähe von Lörrach und zog quer durch die Republik dort hin.
Als ich mein allererstes eigenes Geld verdiente und in die Rentenkasse einzahlen konnte, war ich bereits knapp 25 Jahre alt.

Doch nach einiger Zeit als Erzieherin mit Schwerpunkt Jugendarbeit wurde mir klar, dass ich den Beruf nicht weiter ausüben konnte. Nicht wegen der Jugendlichen, nein! Sondern wegen der damals schon total engen Personalschlüssel. Ich sah mich als jemand, der den Kids helfen wollte ihren Weg zu finden. Aber de fakto war ich nur eine Art „Aufbewahrungsperson“, eine Organisatorin des Kinderheimablaufs. Ich wusste, wenn ich meiner Verwantwortung für die mir Anvertrauten nicht nachkommen konnte weil schlicht keine Zeit da war um sich auch nur eine halbe Stunde lang einem einzelnen Kind / Jugendlichen zuzuwenden, dann würde ich irgendwann nicht mehr in den Spiegel schauen können. Ich wurde krank.

Eines Morgens erwachte ich vom Weckerklingeln und war wie gelähmt. Ich konnte mich nicht bewegen, und bekam Panik. Nicht einmal die heftig juckende Nase konnte ich mir kratzen. Es war ein Tag mit Frühschicht, ich MUSSTE doch aufstehen! Aber mein Körper gehorchte mir einfach nicht. Erst nachdem der Wecker schon lange aufgegeben hatte, etwa 15 Minuten später, erlangte ich die Gewalt über meinen Körper zurück. Sofort rief ich meinen Gruppenleiter an, entschuldigte mich und suchte meinen Arzt auf.

Um es kurz zu machen: Er sagte mir ich hätte genau zwei Möglichkeiten: Entweder den Beruf wechseln oder aber für den Rest meines Lebens Psychopharmaka fressen. Zum nächstmöglichen Termin kündigte ich und zog nach Freiburg, wo ich, obwohl ich die Stadt nicht kannte, binnen drei Monaten eine Ortskenntnisprüfung ablegte, einen Personenbeförderungsschein machte und erst einmal anfing Taxi zu fahren. Von irgendwas muss der Mensch ja leben, und ich brauchte Zeit für, wie ich es nannte, meine „Impulsfindung“.

Schließlich war eine Umschulung etwas das gut überlegt sein wollte, und ich hatte keinen blassen Dunst was ich nun machen sollte. Diese „Impulsfindungsphase“ dauerte ziemlich genau fünf Jahre. Taxifahren machte mir Spass, ich liebe Autos und fahre leidenschaftlich gerne. Dumm nur, dass es einer der schlechtbezahltesten Jobs ever war!

Da ich sprachbegabt bin, beantragte ich eine Umschulung zur Dolmetscherin. Und sie wurde mir gewährt.

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Glücklich schrieb ich mich bei einer Sprachschule ein. Es war eine dieser Franchise Ketten, eine sehr bekannte. Mit gutem Ruf. Die Ausbildung sollte zwei Jahre dauern. Ich hatte Spass, legte mich auf Business English, Französisch und Spanisch fest. Nur Steno mache mir zu schaffen, ansonsten war ich wunschlos glücklich mit der Schule.

Bis zu dem Tag, etwa drei Monate bevor wir alle vor der IHK die Prüfung ablegen sollten – es war ein Montag.
Wir kamen aus dem Wochenende zurück, betraten die Schule und … fanden sie leer!
Der Direktor hatte sie wohl kaputt gewirtschaftet, bei einer Nacht- und Nebelaktion die Räumlichkeiten leer geräumt und war abgetaucht. Die angestellten Lehrkräfte standen genau so perplex in den leeren Zimmern herum wie wir Schülerinnen. (und nein ich habe nicht falsch gegendert, es gab nur weibliche Schüler.)

To make a long story short: Die IHK war nicht bereit uns die Prüfung abzunehmen obwohl uns nur drei Monate fehlten, wir ja die Bücher hatten, und überzeugt waren uns diesen ‚kleinen Rest‘ autodidaktisch beibringen zu können. Wir hätten das gerne versucht und wären das Risiko in der Prüfung zu scheitern eingegangen. Doch die Bedingung war, dass wir dieses fehlende Quartal auf einer anderen Schule verbringen sollten. Was nur einer Handvoll gelang, da die anderen Sprachschulen zu dieser Zeit ja auch voll belegt waren. Diejenigen, die nicht das Glück hatten zu dieser Handvoll zu gehören, guckten in die Röhre. Keine Prüfung – kein Abschluss!

Zwei ganze Jahre des Lebens in den Sand gesetzt! Einfach so. Und in der Zeit natürlich auch nicht in die Rentenkasse eingezahlt. Dank eines „Schuldirektors“ der sich der fälligen Insolvenz entzog und einfach untertauchte!

Fast ein Jahr lang war ich arbeitslos, jobbte nebenher auf Minijob Basis als Pizza Ausfahrer. Als DJane in einem Club. Als Hilfskraft in einem Copy Shop. (Jaaaa, sowas gab es dazumal noch!)


Ein glücklicher Zufall eröffnete mir eine neue Chance: Meine Tierärztin suchte Unterstützung. Ich ergriff die Gelegenheit, hatte ich doch als Kind bereits die Frage was ich denn mal werden wolle mit „Tierärztin“ beantwortet! Also arbeitete ich bis zum Jahr 2000 als angelernte Tierarzthelferin. (Ich nenne es bewusst nicht „Tiermedizinische Angestellte“, da ich es ja nicht „ordnungsgemäss“ gelernt hatte.)

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Es war die glücklichste Zeit meines Lebens. Allerdings war auch diese Tätigkeit nicht gut bezahlt. Kaum jemand weiss, das Tierärzte in Relation zu dem was sie leisten wenig Einnahmen haben und sich das Gehalt für ihre Angestellten fast vom Mund absparen müssen.

Dann verstarb meine Chefin mit Mitte Vierzig aus ungeklärter Ursache. Von jetzt auf gleich. Sie war sportlich und lebensfroh…….. ernährte sich gesund, rauchte und trank nicht. Dennoch: Plötzliches Herzversagen.
Erst einmal brauchte ich ein halbes Jahr um diesen Schock zu verdauen. Und wieder war ich etwas über ein Jahr arbeitslos. Fand eine andere Stelle im tierärztlichen Bereich, zog dafür extra 300km weit weg nach Unterfranken. Wo ich heute noch lebe. Der Tierarzt war ein ……… sorry……….. extemer Arsch. Ich hielt es genau ein Jahr bei ihm aus. Damit war ich die „Zweitdienstälteste“ dieser Praxis, es gab nur eine die es etwas länger geschafft hatte für ihn zu arbeiten. Hätte ich die Fluktuationsrate seiner Praxis gekannt, bevor es zu spät war, hätte ich die Stelle wohl niemals angenommen.
Wieder war ich arbeitslos und nun setzte sich eine Depression drauf. Ich kam mir unfähig und unwert vor. Ich hatte das Gefühl jederzeit mein Bestes gegeben zu haben, aber jedesmal vom Schicksal oder meiner eigenen Psyche genarrt worden zu sein. Und eine Perspektive sah ich auch nicht mehr. Und ja, ich ging in eine Therapie und arbeitete hart an mir. Machte sogar eine Reha für psychosomatische Erkrankungen. Letztere half mir sehr.

Zudem habe ich seit meinem 18. Lebensjahr eine chron. Erkrankung, die mich zeitweise am Arbeiten hindert, und die wurde schlimmer. Einige andere Erkrankungen kamen hinzu.

Von der Reha zurück gekommen, fand ich in meinem alten Beruf als Erzieherin Arbeit bei einer kleinen Gemeinde. Sie brauchte jemanden der die Sozialarbeiterin im örtlichen Jugendzentrum unterstützte. Die Stelle wurde von der EU gefördert, sollte Langzeitarbeitslose wieder in Brot bringen. Als Erzieherin war ich überqualifiziert, und natürlich nahm die Gemeinde mich daher mit Kusshand! Es war eine 30 Std. Woche, ich verdiente mitsamt der Förderung ungefähr 1030,- Euro Netto. Nicht viel aber ich wurde gebraucht und kam klar.
Die Kosten der Gemeinde für eine voll ausgebildete Erzieherin beliefen sich durch die Förderungsumme im Monat auf lediglich 178€! Keine hohen Lohnnebenkosten oder so, es war natürlich win win.

Kurz bevor die Förderung auslief fragte ich bei meinem Personalen, meiner direkten Chefin UND dem Bürgermeister nach ob ich mich sorgen müsste. Alle drei versicherten mir, mich übernehmen zu wollen. Nach Tarif.
Es scheiterte dann am Gemeinderat, der das Jugendzentrum sowieso für überflüssig hielt und dagegen stimmte. Somit wurde mir die Stelle nach drei vollen Jahren unterm Hintern wegrationalisiert. Das ist sooo symptomatisch für die heutige Zeit. Kein Geld für alles Soziale!

Genug erzählt…….. ich habe exakt 32,5 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt. Nun bin ich 61 und nicht mehr arbeitsfähig. Meine Erwerbsunfähigkeitsrente beträgt exakt 338 Euro, also Hartz IV.

Danke an alle die bis hierhin durchgehalten haben! Armut hat viele Gründe und viele Gesichter. Und die allerwengisten Menschen sind „selber schuld“ oder „schlichtweg faul“………. ich würde sonstwas darum geben gesund zu sein und arbeiten zu können!

Zwei Jahre Stille und ein Blog-Neubeginn

Es ist beinahe zwei Jahre her, dass ich in mein Blog geschaut habe.
Nutze ich es früher eher um meine virtuellen Bilder aus Second Life zu präsentieren, oder kleine Kurzgeschichten zu erdenken, die ich dann mit Hilfe dieser Bilder aufhübschte, so steht mir zwischenzeitlich der Sinn nach ganz anderen Verwendungen.

Bereits 2020 bemerkte ich, dass ich mehr und mehr Dinge aus meinem Alltag ansprach. Themen politischer Natur, Erlebnisse die mich nachdenklich machten, Meinungen zu dem was gerade Twitter bewegte.

Nun ist Twitter durch die Zeichenbegrenzung ja nicht unbedingt die Platform um lange, nachdenkliche und gehaltvolle Texte zu verfassen.
Sicher, man kann einen Thread schreiben. Aber das ist mühsam. Manche schreiben ihn vor und kopieren ihn dann nur noch hinein – dann geht es schnell. Ist aber irgendwie nicht mein Ding. Ich fange an etwas zu verfassen und merke oft erst „unterwegs“ wie viel ich noch hinzufügen möchte. Und dann dauert es einfach bis man einen Thread fertig hat. Diejenigen Twitterinos, die ihn schnell gefunden haben, lesen dann bis zu der Stelle an der man gerade festhängt und werden ausgebremst.

Daher nun mein Entschluss, dieses Blog zukünftig auch zu nutzen um von Twitter her zu verlinken, sofern ich etwas ausgiebiger schreiben möchte.

Die „uralten“ Beiträge in denen es ja meist um Second Life ging, habe ich fast zur Gänze gelöscht. Sorry Ihr Lieben, die Ihr mir da kommentiert habt oder mich sogar rebloggt hattet – Der Wandel macht halt auch vor Blogs nicht halt.

Warntag 2020 – Oder: Allgemeine deutsche Verunsicherung.

Es ist genau ein Jahr her, dass ich zuletzt etwas in diesem, meinem arg verwaisten Blog veröffentlicht habe.
Heute nun reicht meine Verwirrung aus, um es doch wieder einmal zu tun. Denn zum Warntag 2020 gibt es deutlich mehr zu sagen, als ich auf Facebook oder Twitter in einer „vernünftigen Form“ sagen könnte. Here we go……….

(Quelle:Pixabay)

Es war einmal………..

……..eine Zeit, da wurde die Republik in Katastrophenfällen durch Sirenenalarm gewarnt.
Das sich das offenbar deutlich verändert hat, ist an mir völlig vorbei gegangen. Und ich vermute, ich bin da nicht die einzige Person.

Als vor einigen Tagen überall zu lesen war, dass es am Donnerstag, dem 10. September 2020 einen bundesweiten „Warntag 2020“ geben würde, und dass sich bitte niemand erschrecken möge wenn zwischen elf und zwölf Uhr bundesweit Sirenen zu hören seien, dachte ich „Achso, okay. Das ist dann so wie die bekannten Probealarme im Quartal, wo die Feuerwehrsirenen auf ihre Funktion getestet werden, nur eben bundesweit.“

Zusätzlich sollte ja auch die Warnapp NINA, (die ich nicht habe) sowie Funk und Fernsehen auf diesen Probetag reagieren. Also nahm ich mir vor nicht zu erschrecken und zu denken, dass in der Nähe irgend ein AKW Schaden genommen hätte, sondern ruhig zu bleiben und mich zu freuen, dass wir uns auf unsere Alarmsysteme und den Katastrophenschutz verlassen können. Das TV oder Radio schaltete ich nicht ein, da ich das eher selten tue und ich den Alarm in meinem „ganz normalen, ruhigen Alltag“ hören wollte.

Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Ausnahmsweise hatte ich bis fast zehn Uhr geschlafen, und gegen elf saß ich mit meinem ersten Kaffee vor dem Rechner um meine „Twitter Morgenzeitung“ zu lesen. Den Warntag hatte ich dabei gar nicht mehr im Hinterkopf.
Der Hashtag trendete, und erst dadurch fiel mir wieder ein, dass es ja just in dem Moment so weit war. Sein sollte? Wäre?
Es herrschte Stille. Totenstille. Ein paar Vögel. Das Rauschen meiner PC Lüftung. Sonst nichts.
Allerdings gibt es hier in meinem unterfränkischen Dorf in dem ich (noch) wohne funktionierende Sirenen. Das weiss ich daher, dass sie bei Feueralarm die Feuerwehrleute zur Feuerwache rufen.

Also begann ich die Tweets zu lesen und stellte fest, dass die wenigsten Zwitscherer von hörbaren Sirenen twitterten. Die Mehrheit befand sich in der gleichen Stille wie ich.
Stirnrunzeln. Verwirrung. ???

(Quelle:Pixabay)

Zur Hilfe kam mir der Umstand, dass ich einen Umzug zurück in meine Geburtsstadt Trier plane. Daher folge ich der Stadt Trier auch auf Twitter.

Dort hatte sie schon einige Zeit zuvor sehr transparent erklärt, warum in Trier am Warntag keine Sirenen zu hören sein würden. Die Stadt Trier hat Sirenen nämlich abgeschafft.
Aber auch das warf Fragen auf. Wie würde man denn dann die Bevölkerung warnen? Ich hatte nachgefragt und die Stadt antwortete mir, dass man auf mobile Lautsprecher, vorwiegend über Feuerwehrfahrzeuge, umgestiegen sei. Die würden im Katastrophenfall die Bevölkerung warnen. Auf meine Frage warum die Stadt diesen Schritt vollzogen hatte, gab sie mir folgende Antwort:

„Warum die nach dem Ende des Kalten Krieges abgebaut wurden, kann ich nicht sagen, Zivilschutz ist ja auch Bundessache. Ersetzt wurden sie durch Mowas: https://bbk.bund.de/DE/AufgabenundAusstattung/Krisenmanagement/WarnungderBevoelkerung/MoWaS/ModularesWarnsystem_node.html…

So weit, so gut. Also keine Sirenen in Trier, sondern die Trierer Feuerwehr und das MoWaS System.
Aber ich befinde mich ja immer noch in Unterfranken, und hier im Dorf hatte ich sie erwartet, die Sirenen. Nichts.

Dann fiel mir ein das die Antwort aus Trier ja möglicherweise auch bedeutet, dass Katastrophenwarnungen inzwischen Sache der Städte/Kommunen sind, und nicht mehr Sache des Bundes. Warum sollte dann aber der Bund einen bundesweiten Warntag ausrufen?
Fragen über Fragen.
Da ich der Stadt Trier vertaue, und mich über ihre Transparenz freue, besuchte ich sie auf Twitter erneut um ein wenig Klarheit zu finden. Dort erfuhr ich, Zitat:

„Der Probealarm wurde zentral vom @BBK_Bund ausgelöst, die das Mowas-System betreiben, nicht von uns. In einem echten Notfall hättest du von unserer Feuerwehr gehört, wie in den letzten Monaten mehrfach erprobt.“

ehm okay. Aber sagtet Ihr mir nicht vor einigen Tagen, dass Trier die Sirenen durch genau dieses „Mowas-System“ ersetzt hätte? Und wieso war es dann heute still in Trier? (und so vielen anderen Orten die vermutlich auch an diesem System hängen?“)
Offenbar gab es, wenn ich Trier richtig interpretiert habe, die Anweisung, (da es ja nur ein Probealarm von Mowas war), NICHT per Feuwehr und Lautsprecher zu warnen weil die ja nicht zum MOWAS System gehören.
Dieses MOWAS ist genau das System des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, welches auch die NINA App enthält, die wenn man Twitter glaubt, die meisten User ebenfalls nicht warnte, oder wenn sie warnte dann zumindest nicht per Push. (was natürlich an den Handy Einstellungen der entsprechenden User gelegen haben könnte).

(Hier noch einmal der MoWaS Link für alle die sich gerne anschauen wie das funktionieren soll.)

Ich danke der Stadt Trier wirklich sehr für ihre Transparenz und Aufklärung, ohne die ich immer noch völlig ratlos hier säße, und keinen Schimmer davon hätte das sich das Katastrophenwarnsystem seit dem Ende des kalten Krieges in Deutschland total verändert hat. ABER:

Das Ganze macht mich sehr, sehr nachdenklich. Hier meine Gedanken dazu:
Erstens – Twitter ist keine rein deutsche Platform, und somit, und weil der Warntag2020 Hashtag trendet, wird man überall in der Welt nun lesen können, dass die Deutschen mal wieder unterinformiert waren und völlig verwirrt in ihrem Land sitzen weil ein „bundesweiter Warntag“ mehr Fragezeichen aufwarf als er probegewarnt hätte.

Und wäre ich ein Comic Zeichner, würde ich ein Bürogebäude mit dem Firmenschild „Terrorists, Dictators & Co. Inc.“ zeichnen, aus dem eine Sprechblase mit einem begeisterten „Oh habt Ihr gesehen? Das Warnsystem in Deutschland funktioniert nicht, lasst uns ein deutsches AKW niederbomben!“ kommt.
Nochmal in aller Deutlichkeit: Ich behaupte nicht, das unser Warnsystem nicht funktioniert. Ich weiss zu wenig um das zu beurteilen. Fakt ist aber, dass ganz Deutschland heute den Eindruck bekommen haben könnte, dass es eben NICHT funktioniert. Und das finde ich ziemlich übel. Weil es die ohnehin schon viel zu verwirrten Individuen/Schwurbler/Verschwörungstheoretiker in Deutschland noch viel mehr verwirrt und ihre „Der Staat schützt uns nicht“-Prämisse verstärkt!

Ironie Modus an: Ich warte förmlich auf das dazugehörige Video von Attila Hildmann…….Ironie Modus aus.

Zweitens – ich finde es sehr bedauerlich, dass Katastrophenwarnsysteme inzwischen heimlich still und leise auch Sache der Städte und Kommunen geworden sind, der uns eingeimpfte Gedanke „im Katastrophenfall hörst du Sirenen“ nicht mehr gilt, und die breite Mehrheit im Land darüber gar nicht informiert ist. Das bestärkt wiederum das Gefühl beim Bürger „die wursteln da oben vor sich hin aber niemand sagt uns was Sache ist.“
Mangelnde Transparenz ist ein No-Go für eine Regierung, und was Katastrophenschutz angeht ist die Information des Bürgers m.E. erste Pflicht!

Drittens – Wenn der Bund einen bundesweiten #Warntag2020 ankündigt, sollte auch bundesweit gewarnt werden. Und zwar HÖRBAR! In diesem Falle hätte ich mir gewünscht, dass mangels Sirenen an den Orten die auf die MOWAS umgeschwenkt haben, die örtlichen MOWAS unabhängigen Warnmechanismen (wie eben von Trier so schön erklärt: Feuerwehr mit Lautsprechern o. ä.) ebenfalls mobilisiert werden.
Einfach deshalb damit sich der Bürger ein Bild davon machen kann was im Ernstfall alles geschieht und wie er reagieren kann. Und er sich so geschützt fühlt.
Seit heute haben sicher viele den Eindruck „aha, Katastrophe und ich kriege nix mit.“
Vielen Dank dafür, Deutschland!

Und viertens – frage ich mich, wie man heutzutage Bürger auf einen „einfachen und jedem bekannten“ Warntrigger einschwören soll, wenn es überall anders gehandhabt wird. Natürlich wird die Welt komplexer. Mit jedem Tag ein Stück, aber Warnsysteme komplexer und unterschiedlicher zu machen, macht m.E. Null Sinn.
Im Gegenteil. Je unübersichtlicher die Welt wird, um so wichtiger wäre es, Warnsysteme einheitlich und übersichtlich zu gestalten.
Denn umsomehr wächst die allgemeine Verunsicherung in der Bevölkerung sowieso. Was wir momentan jedes Wochenende auf allen möglichen Demos hervorragend beobachten können.
Ein digitales Warnsystem macht in einem Land, das digital derart hinterher hinkt wie Deutschland, einfach keinen Sinn. Und funktioniert offenbar auch nicht, wie sich heute gezeigt hat.
Warum also nicht bei normalem Sirenenalarm bleiben, wir vor dem Ende des kalten Krieges? Hat doch immer funktioniert! Allerdings……..klar, wenn viele Städte und Kommunen so wie Trier ihre Sirenen bereits abgebaut haben……..tja.
Und wie ich heute erfahren durfte stehen die Sirenensignale auch nicht mehr in den Schulen auf dem Lehrplan. Ein Millennium Kid könnte also nicht einmal normalen Feueralarm von einem Katastrophenalarm per Sirene unterscheiden. Das ist arm, sehr arm!

Mein Fazit: Es wäre dringend nötig, das sich das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe möglichst zeitnah an die Bürger wendet, und ihnen erklärt was genau heute geschehen ist, warum vielerorts nichts zu hören war, und last not least warum ihre App NINA teilweise nicht funktioniert hat.
Um die heute generierte Verwirrung wieder aufzuheben, und den Deutschen das Gefühl geschützt zu sein indem sie im Notfalle effektiv gewarnt werden, zurück zu geben!

Denn augenblicklich wäre wohl das Abwerfen von Warn-Pylonen über dem Land deutlich effektiver gewesen.

(Quelle:Pixabay)

Können wir bald mit CO2 Nahrung herstellen?

Ich weiss, ich vernachlässige dieses mein Blog unglaublich intensiv… 🙂
Aber heute bin ich bei Facebook auf etwas gestupst worden, über das ich mich dann doch gern hier mal auslassen möchte……
Betonen möchte ich dabei dass ich keinen Dunst habe, wie seriös die Quelle ist, ich weiss nicht einmal ob es eventüüül eine gut getarnte Satire ist. Aber…… es ist INTERESSANT. Egal ob wahr oder nicht.

Schaut Euch mal diesen Artikel an, bitte!

Quelle: oben verlinkter Artikel von „Forschung und Wissen“.

Eine finnische Firma kann mit Hilfe von Solarenergie CO2 in Nahrung umwandeln?

Gehen wir einfach mal davon aus, es wäre wahr. Und es würde sich herausstellen, dass es gesundheitlich unbedenklich ist.
Einerseits wäre das ja mehr als genial, denn es könnte unglaublich viele Probleme der Menschheit mit einem Schlag lösen.

Andererseits wissen wir, dass diese Firma sich mit Sicherheit ein Patent geben ließe (sofern sie es nicht längst getan hat) und das Produkt ebenso sicher für eine Unmenge Geld über den Tisch ginge. Was Hungernden in den unterernährten und überbevölkerten Regionen der Welt nicht wirklich helfen würde.

Würde es also als „Nahrungsmittelergänzung für wohlhabende und reiche Proteinjunkies“ enden?

Jenseits dieser ernsthaften Gedanken (zu denen auch ein Wirtschaftsaufschwung durch gesteigerte Nachfrage an Solaranlagen und einer dicken Subventionierung erneuerbarer Energien gehört), kommen mir aber auch andere Fragen in den Kopf. Vermutlich habe ich bezüglich schwarzem Humor dreimal „HIER!!“ geschrien….

Angenommen es wird zu moderaten Preisen produziert, und Hilfsorganisationen verteilen es in Hungergebieten……..nachdem sich herausgestellt hat das es gesundheitlich unbedenklich ist, und es weltweit als Lebensmittel abgenickt wurde….

Quelle: Pixabay

…. Werden wir dann in 50 Jahren einen CO2 Mangel haben?
Und Abwrackprämien für E-Fahrzeuge, damit sich bitte wieder jeder einen SUV kauft, weil sonst die überbevölkerte Menschheit von neuen Hungersnöten bedroht ist?
Einen Flugzwang der es verbietet, innerdeutsche Strecken welche länger als 100 km sind, mit der Bahn oder dem Flixbus zurück zu legen, und stattdessen einen Flieger zu wählen?
Fraaaagen über Fragen! 

Keine Frage hingegen wäre ein Braunkohle-Wiedereinstieg. Nur…..herrjeh… die Vorkommen sind ja in absehbarer Zeit erschöpft! Was also tun?
Natürlich könnte man den drohenden Co2 Mangel auch abwenden, indem man große Feuer in Permafrostgebieten legt. Es gäbe sicherlich einige lateinamerikanische Länder, die hierfür gern Spezialisten zur Verfügung stellen!

Quelle: Pixabay

Und da wir aus ethischen Gründen die Massentierhaltung weiter ablehnen würden, gäbe es sicherlich findige Forscher, welche nicht nur Rindfleisch in der Retorte züchten, sondern ganze „Bovidae-Stoffwechsel-Apparaturen“. Dann kann man diese künstlichen Kuhmägen und -Därme auf eine Weide stellen, sie mit Gras und Heu versorgen und schoooon produzieren sie beim Verdauen jede Menge des begehrten Grundstoffs, geben ihn in die Atmosphäre ab und sorgen dafür, dass man ihn mithilfe von Solarenergie dort wieder heraussaugt und zu Proteinpulver umarbeitet.
Das unweigerlich anfallende Stoffwechselendprodukt eignet sich in gefriergetrockneter Form dann wiederum als Brennstoff für die Permafrost Befeuerungsanlagen aus Südamerika. Sogenannte „Perfro-Beseitigungsfladen“.

Auf selbige hätte ICH dann gern das Patent.
Fazit: Wir werden alle glücklich, niemand muss mehr hungern und das Trumpeltier hatte recht…….es gab gar keinen Klimawandel! ’staun!‘

Schöne neue Welt! Ich hoffe, es wird wirklich ‚was Gscheits‘ draus, sofern es keine Fakenews ist. Und ich hoffe ich habe Euch für heute die nötige Portion ‚gesunde Verstörung‘ geliefert. 😀
(Ach ja und…..danke Roland, ohne Dich hätte ich kein neues Blogthema gehabt)
Bis irgendwann, Euer/e
Forwalu


Petition: Freiheit für Carola Rackete!

Ich weiss nicht ob noch jemand mein Blog liest, da ich so still geworden bin. Sollte aber noch jemand da draussen sein, dann bitte ich meine Leser die Petition an den Europäischen Gerichtshof zu unterzeichnen!

http://chng.it/NZj2kjFt

Es kann doch nicht sein, dass die juristische Tatsache dass sie unerlaubt versucht hat, in Lampedusa anzulegen, mehr zählt als die vierzig Menschenleben um die es ging! Vor allem weil sich ja auch schon bereits vor ihrem Anlegeversuch diverse europäische Länder bereit erklärt hatten, die Flüchtlinge aufzunehmen.

Wenn wir menschlich bleiben wollen, wenn wir nicht mit ansehen möchten wie unsere moralischen Werte mit Füßen getreten werden, dann müssen wir uns äußern. Ich habe die Petition heute früh unterzeichnet und bitte Euch, es mir gleich zu tun, falls Ihr das noch nicht habt.
Zehn Jahre Haft in Italien sind da in keinster Weise gerechtfertigt, und wenn das Land das durchzieht gehört es meiner Ansicht nach aus der EU entfernt!
Danke!

Stadt pfändet Mops – wie seelenberaubt sind wir eigentlich?

Quelle: Pixabay

Heute habe ich durch Zufall einen Artikel entdeckt, der mich förmlich aus den Socken gehauen hat!
Einer Familie in NRW, welche verschuldet ist, hat die Stadt den Mops gepfändet um ihn dann auf Ebay zu verramschen……..und das war in der Tat noch das kleinere Übel, denn bevor das geschah wollte die Stadt eigentlich den Rollstuhl des querschnittsgelähmten Familienvaters pfänden.
Ich habe dafür keine Worte.
Den Artikel könnt Ihr hier finden.

Google bietet auch noch andere Quellen an, falls Ihr das prüfen wollt.
Ich frage mich wie entseelt eine Gesellschaft bzw. ein Staat sein muss um so etwas Krasses zu tun. Gut okay, die Familie hat Schulden und kam offenbar ihren Verbindlichkeiten nicht nach. Insofern mag dieses Vorgehen ja möglicherweise juristisch einwandfrei sein.
Aber mir stellt sich die Frage inwieweit es heutzutage wirklich nur noch um Geld geht…und ob die Seele und Psyche eines Menschen überhaupt nicht mehr zählen.

Wo ist unsere Menschlichkeit geblieben? Muss so etwas wirklich sein? Oder ist es nicht vielmehr so, dass ein Staat der seine Menschlichkeit verliert kurz davor steht sich zu einem Monstrum zu wandeln?
Müssen wir uns da noch wundern über die Tatsache das wir lieber die menschenrechtsverachtenden Staaten zu Freunden machen damit sie uns Flüchtlinge vom Hals halten, anstatt ganz klar zu machen das kein Staat der Menschenrechte nicht achtet unser Freund sein kann?

Bevor eine Pflanze groß wird ist sie ein Keimling. Dinge beginnen im ganz Kleinen und mausern sich dann zu Mammutbäumen. Mit der Zeit. Der Spruch „wehret den Anfängen“ kommt ja nicht von irgendwo!

Geld wächst auf Kosten der Menschlichkeit?
(Quelle: Pixabay)

Ich bin froh. Froh, dass ich meine zweite Lebenshälfte längst begonnen habe und vermutlich nicht mehr miterleben werde was in vierzig oder fünfzig Jahren aus uns geworden sein wird.

ESO – Für Maddy! :)

Immer herrscht ein reges Treiben vor den Handwerkshallen von Alinor!

Als ich gestern in ESO unterwegs war, musste ich an Maddy Gynoid denken, und überlegte mir in welchem der Gebiete Tamriels er sich wohl umgehend wohlfühlen würde. Und ziemlich schnell fiel es mir wie Schuppen von den Augen, grins………..
denn jeder der Maddy’s Blog kennt, weiss wie sehr er Blumen, Blüten und vor allem Kirschblüten mag. Also portete ich mich nach Summersend und lief ein wenig durch Alinor und um Alinor herum. Und schließlich bis nach Schimmerheim. Auf der Suche nach Motiven welche ihm gefallen könnten.

Und daher gibt es nun eine Auswahl an Fotos die ich exklusiv für Maddy geknipst habe 🙂 Viel Text braucht es dazu nicht. Ich denke, die sprechen für sich.

Der Himmel auf diesen Bildern ist so fahl, weil ausgerechnet als ich zu knipsen anfing ein Gewitter niederging. Natürlich würde es mit blauem Himmel noch besser aussehen. Und die Motten auf Summersend sind echte Brummer 🙂
Erania Silinal genießt die Landschaft.
Langsam legt sich das Gewitter und die Sonne bricht wieder durch.
Besonders liebe ich auf Sommersend die Kalkstein-Architektur der Altmer (Hochelfen). Und die vielen Wasserfälle, Brunnen und künstlichen Teiche mit Seerosen.
Hochelfische Gewächshäuser
Da lief mir die NPC genau vor den Cursor und somit ist sie leider weiss umrandet……..aber das machen die tollen Lichtreflexe wieder wett!
Langsam kommt die Dämmerung während Erania auf dem Wasserfall über Schimmerheim steht und auf die Stadt schaut. Hier wird sehr schön deutlich warum ich in Bezug auf Sommersend immer von „Neuschwanstein Feeling“ spreche.
In unmittelbarer Nähe dieses tollen Aussichtspunktes über Schimmerheim fand ich eine Himmelsscherbe, welche ich natürlich sofort nutzte. Diese blau leuchtenden Kristalle geben Fertigkeitspunkte. Einen Punkt wenn man drei Scherben gesammelt hat. Ich mag das Leuchten welches den Char überzieht wenn man sie nimmt.
Erania sprang dann den Wasserfall hinab und landete kurz vor den Docks von Schimmerheim. Ich liebe auch sämtliche Häfen in ESO, egal in welchem Gebiet. Das rege Treiben der NPCS welche die Schiffsladungen löschen…. und natürlich die Schiffe selbst. Immer wieder majestätisch anzusehen.
Auch oder gerade bei Nacht! Denn inzwischen war es dunkel geworden.

So, lieber Maddy!
Ich hoffe ich konnte Dir hiermit eine kleine Freude machen. Denn Dein Blog hat mich über so viele Jahre auf dem Laufenden gehalten, und mir so viele Simtipps geliefert aus denen dann wiederum tolle Fotos entstanden. Da muss eine kleine „Ehrung“ auf meinem Blog mal sein! Ich wünsch Dir einen entspannten Sonntag! 🙂

ESO – Meine Charaktere

Man hat in ESO wirklich eine Riesenauswahl an Möglichkeiten seinen Char zu erstellen. Und wenn wir mal die unglaubliche Detailfülle von Second Life vergessen, dann ist ESO mit Sicherheit eines der Spiele die einem auch bei der Gestaltung des Chars grösstmögliche Gestaltungsfreiheit erlauben.
Figur, Ohren, Augen, Haare, Stirnhöhe, Lippenform, Brauen, Höhe und Form der Brauen, Schulterbreite, Muskeln, Handgrösse etc pp……….das kenne ich bisher so wirklich nur aus SL.

Die „Krähenplage“ vor den Toren Immerfort’s

Alle Völker (oder auch Rassen) Tamriels stehen zur Auswahl. Also Nord, Bretonen, Rothwardonen bei den menschlichen Völkern. Khajit (Katzenartige) und Argonier (Echsenartige) bei den Furry Rassen, und last not least Hochelfen, Dunkelelfen, Waldelfen und Orks bei den „Mer“, den Elfenrassen. (jaja, man glaubt es nicht aber auch Orks sind von der Genetik her Elfen. )
Wer noch das DLC der Kaiserlichen hat, kann auch einen Kaiserlichen Menschen spielen, aber das habe ich mir nie angeschafft.
Und schlussendlich kann man sich noch zum Werwolf oder Vampir machen lassen…….was zusätzliche Skill Linien gibt, aber nicht für jeden sinnvoll ist.

Als ich vor etwa anderthalb Jahren loslegte, hatte ich natürlich keine Ahnung was ich tat. Klar, im Charakter Editor steht natürlich eine Beschreibung der Fähigkeiten jedes Volkes. Und bei jeden Volk kann man noch die Charakterklasse wählen, die unabhängig von den Völkerfähigkeiten ist. Also Zauberer, Templer, Hüter, Nachtklinge oder Drachenritter.
Dennoch kann man sich als absoluter Noob nicht unbedingt vorstellen wie genau sich diese Fähigkeiten dann im Spiel verhalten. Es gibt in ESO zwar ein Tutorial welches man mit seinem ersten Char durchläuft, aber das ist kurz und bündig und beschränkt sich auf Themen wie „Du läufst mit W, A, S, D und wenn Du springen willst, drück die Leertaste“ etc.!
Man wird mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen, aber das ist okay, denn Learning by Doing macht sowieso mehr Freude als ellenlange Texte lesen. Also legte ich los und schuf Nori Don. (Der Einfachheit halber habe ich die Chars aus der Charakterauswahl abfotografiert. Faulfieber und so…..:) ……)

Nori Don, Bretone, Nachtklinge

Die ersten Level gingen schnell und einfach, aber irgendwann stellte ich fest, dass eine Nachtklinge nicht unbedingt die Charakterklasse ist, welche meiner Spielweise entspricht. Ich machte mir zwar noch die Mühe ihn zweimal gegen teures Gold umzuleveln aber……….bei Level 36 war dann Ende. Denn inzwischen hatte ich vor lauter Neugierde den Char angelegt, der jetzt mein Champ ist…..und den Ihr schon kennt. Und den hatte ich als Templer erstellt.

Idriss Djibril, Rothwardone, Templer

Es war eine Offenbarung einen Templer zu spielen, schon alleine weil der Heilskills hat. Worüber man als Solo Spieler natürlich happy ist, hat man wenn man alleine loszieht ja keinen Heiler dabei!
Aus meinen Erfahrungen in anderen Spielen wusste ich, dass ich auf Magica und Stäbe stehe…..oder auch Bögen. Ich bin ein typischer Fernkämpfer. Ich mag es, Feinde schon auf die Distanz anzugreifen, damit sie im günstigsten Fall schon liegen bevor sie mich erreicht haben 🙂
„Du kummst hier net ran“ oder so.
Natürlich hat so ein Stab den Vorteil das er auch im Nahkampf taugt, sofern dieser unvermeidbar ist. Was natürlich oft passiert wenn gleich zwei oder mehr Feinde auf einen losgehen. Ich war mit Idriss wirklich glücklich und bin es noch heute. Und er ist mein „höchster“ Charakter vom Level her. In Eso levelt man erst mal bis Level 50. Das ist Maximum. Aber danach bekommt man sogenannte Championpunkte, die gehen momentan bis achthundertirgendwas, mit jedem neuen Kapitel oder DLC kommen ein paar mehr dazu. Das Geniale daran ist: Sobald man einen Champion hat, der Championpunkte verdient, können auch die anderen Chars die noch nicht Level 50 sind von diesen Punkten profitieren. Das macht die „kleinen“ Chars natürlich kräftiger als sie es ohne diese Championpunkte wären. Und somit macht es mehr Freude immer andere Chars zu erstellen und auszuprobieren.

Nach Idriss schuf ich eine Nord, verlor aber relativ schnell den Spass an ihr. Als ESO beschloss, dass man die Klasse „Hüter“ nicht mehr extra kaufen musste sondern das diese ab einem bestimmten DLC automatisch freigeschaltet wurde, machte ich meinen dritten Char den ich bis heute spiele:

Binta Cissé, Rothwardonin, Hüterin

Auch sie habt Ihr bereits gesehen, sie ist inzwischen Level 50 und somit ein Champ. Bei den Hütern geniesse ich es, das die Skill Linie einem anbietet Schaden machende Pets mitzuführen. Somit ist man als Solo Spieler nicht mehr so ganz alleine, sondern kann den Hüterbären einige Feinde erledigen lassen während man sich um den Rest kümmert. Die einzige andere Klasse welche Schadens Pets mitführen kann, sind die Zauberer.

Ich probierte in der Folge etliche Chars aus die ich irgendwann dann doch wieder löschte. Und da man nicht jeden Tag gleich gelaunt ist, spiele ich mal den einen, mal den anderen Char. Allerdings habe ich nur Nori, Idriss und Binta im Handwerk gelevelt. Denn die Skillpunkte die man aufs Handwerk packt, fehlen einem am Ende bei den anderen Fähigkeiten im Kampf. Idriss als mein Main Char (Main im Sinne von am weitesten gelevelt, nicht im Sinne von „der erste von allen“) ist mein Rüstungsbauer, bei ihm ist das Handwerk voll ausgelevelt. Er sammelt zwar immer noch Rezepte und Blaupausen, denn die seltenen sind schliesslich deshalb selten weil sie kaum droppen…….aber er baut Rüstungen und Möbel und ist somit auch der Char fürs Housing.
Binta und Nori Don haben zwar alle Handwerke gelernt aber nicht ausgelevelt. Ich schicke sie mit Idriss zusammen tägliche Handwerksschriebe machen wenn ich Gold brauche. Man verdient wenn man alle Handwerke kann je nach Level so etwa viertausend bis fünftausend Gold mit den täglichen Schrieben. Somit kann ich an einem Kalendertag maximal 15.000 Gold machen. Die restlichen Chars können kein Handwerk, da nutze ich die Skillpunkte voll für Waffen und Fähigkeiten.

Ich glaube ich bin eh ein recht „ungewöhnlicher Spieler“, da mein Hauptinteresse darauf liegt die Quests der Gebiete zu machen, aber entgegen den meisten anderen Spielern lege ich keinen gesteigerten Wert auf „Errungenschaften“, und daher queste ich auch ein Gebiet selten am Stück durch. Denn da die Gebiete so unterschiedlich gestaltet sind, ist mir je nach Laune mal das eine dann das andere lieber. Wenn mir heute nach dem Dschungelsumpf Murkmire ist und ich die an Atzteken erinnernde Architektur mag, dann mache ich Quests in Schattenfenn oder Murkmire, wenn mir mehr nach dem Neuschwanstein Prinzip der Hochelfen ist, dann gehe ich halt nach Sommersend oder so.
Auch spiele ich nicht einen Char konstant „fertig“ sondern wechsele nach Lust und Laune. Ausserdem verzichte ich auch auf das „ich habe den besten Build von allen“ Ding……ich habe entgegen der meisten Leute die spielen um „etwas zu erreichen“ keinerlei Ehrgeiz. Errungenschaften kommen irgenwann. Dann freu ich mich aber ich strebe sie nicht gezielt an. Und mein Build muss nur reichen damit ich locker überleben kann. Soll heissen, wenn ich drei bis vier Gegner gleichzeitig schaffe ohne zu sterben ist es okay. Ab einem Mob von fünf Gegnern erlaube ich mir zu schwächeln und auch mal umzufallen 🙂
Für mich sind die Quests einfach das Wichtigste, die und das Housing. Questen ist in ESO wie ein Buch lesen in dem man selbst mitspielt. Die Geschichten sind abwechslungsreich. Mal politisch, mal einfach menschlich, mal lustig, mal dramatisch und mal einfach nur spannend und geheimnisvoll. In der Welt sein, die Bilder und Geschichten zu genießen ist was mich antreibt. Weder muss ich möglichst schnell leveln noch den perfekten Kämpfer haben.

Und hier sind meine „kleinen“ Chars, die sind irgendwo zwischen Level 16 und 30, und sie machen mir ebensoviel Freude wie die „Grossen“.

Shiraa – Daro, Khajit, Drachenritterin

Luc Lagache, Bretone, Zauberer

Irgendwann stellte ich fest, dass ich ein extrem eitler Pfau bin. Mag daher rühren, dass ich mir im RL so gar nicht gefalle 😉
Jedenfalls spiele ich gern stundenlang am Aussehen meiner Chars herum, und habe sogar die Marotte, das Reittier halbwegs den Farben des Chars anzupassen. Was mir lediglich beim nächsten Char nicht gelungen ist 🙂
Aber grüne Pferde sind halt selten. Grins. Zumindest passt die Farbe der Mähne zur Haarfarbe. Klar, ich könnte ihre Montur auf Braunweiss umfärben, aber dann sieht sie nur noch halb so entzückend aus!

Erania Silinal, Hochelfin, Zauberin

Floats-with-Tides, Argonierin, Templerin

Ich kann mir nicht helfen aber……….seit sie den Schuppensenche reitet fällt mir immer wieder auf das die beiden sich extrem gleichen. Könnten fast „Eigeschwister“ sein, wie es in argonisch so schön heisst 🙂

Das ein so untypischer Spieler wie ich sich in ESO wohlfühlt zeugt davon, dass Eso seinen Spielern wirklich die größtmögliche Freiheit anbietet. Sowohl was den Spielstil als auch das eigene Tempo angeht. Und last not least ist es genial das die Gegner jedes Gebiets vom Schaden her mit dem eigenen Char skalieren. Somit gibt es kein Gebiet von dem man sagen muss „oh Mist, die sind zu stark, da kann ich erst mit level 40 hin“. Und natürlich erlaubt das einem auch mit Freunden zusammen zu spielen welche entweder deutlich höher oder niedriger gelevelt sind. Wobei das bei mir wie gesagt nur selten vorkommt, da ich ja ein eingefleischter Solo Spieler bin.
Es hat natürlich Nachteile wenn man viele Chars gleichzeitig spielt…..jeder levelt langsamer, da die Spielzeit ja auf alle verteilt wird. Aber das macht mir nichts aus, einen kann ich noch erstellen, denn acht Charaktere kann man machen. Man kann danach noch Charakterslots für Echtgeld kaufen, ich glaube bis 15 Chars sind dann möglich. Und last not least gibt es Spieler die sich einen zweiten Account machen um dann nochmal so viele Chars zu erschaffen. Aber das wird bei mir nicht nötig sein. Falls ich mal acht habe und gern was Neues ausprobieren würde, dann wird der am wenigsten geliebte Char einfach gelöscht! Ich würde mich sonst nur verzetteln.

Buuuuh!

So, und nun wünsche ich Euch ein schönes Wochenende! Habt Spass, wo immer Ihr seid und was immer Ihr tut!

ESO – …eine positive Überraschung

Manche Ausblicke sind wirklich schwer beeindruckend.

Es wird allgemein behauptet das ESO eine extrem freundliche, engagierte und hilfreiche Community hat.
Ich habe da keinerlei Vergleichsmöglichkeiten, da ich niemals ein anderes MMORPG gespielt habe (abgesehen von Sacred online, aber das ist gefühlt 100 Jahre her. Und da war die Community im Schnitt unter zwanzig und nur aufs Leveln fixiert, lauter Cheater im Speedrush. Soll heissen ich spielte es meist offline; bei Sacred ging beides.)
Aber auch ich finde die Community ziemlich cool. Klar gibt es immer auch seltsame Mitspieler aber die breite Masse ist wirklich extrem nett und hilfreich.

Idriss kurz nach dem er sich von der dunklen Bruderschaft anheuern liess.

So ist es mir beispielsweise nicht nur einmal passiert, dass ich etwas craften wollte, und ich zum Beispiel nur sechs von acht benötigten Rubinesche Mats hatte. Sich unterbrechen und zum Gildenhändler reisen, rumsuchen für zwei popelige Teile Rubinesche? Nö. Also im Handelsgildenchat einer meiner Gilden rumgefragt „könnte mir jemand eben schnell 2 Teile Rubinesche verkaufen damit ich meine Handwerksschriebe abschließen kann?“
Und sehr oft kommt es vor das man die Rubinesche dann eben geschenkt erhält oder aber sogar einen ganzen Stack (200 Stück) davon. Einfach so. Aus Freundlichkeit. Das finde ich toll. Aber das ist nix im Vergleich zu dem, was mir vorige Woche passierte! 🙂

Bisher hatte ich zwar verschiedenste Chars aber nie eine Echse. Doch als das Murkmire DLC raus war, und ich mich über die Kultur der extrem „ge-ZEN-ten Argonier“ erstens amüsierte und zweitens über deren Lebenseinstellung beeindruckt war, beschloss ich mir eine zu machen. Also entstand meine Argonierin „Floats with Tides“. Ich gab mir Mühe mit der Charaktererstellung und hübschte sie mit einer feinen Montur auf, aber was fehlte war ein Reittier. Abgesehen von meinen Rothwardonen, die standesgemäss mit Kamelen unterwegs sind, bevorzuge ich Pferde. Für die Argonierin schien mir das aber irgendwie nicht passend, und ich checkte meine im Laufe der Zeit gesammelten Mounts. „Typisch argonisch“ war leider nur ein Guar, welcher dottergelb leuchtende Flecken hat. Gefiel mir nicht so super aber okay, es war passend.

Zeitsprung.

Letzte Woche befand ich mich auf Facebook als ich in einer meiner Eso Gruppen las das jemand einen Spieler suchte der ihn an einen bestimmten Wegschrein porten könnte. Er hatte sich einen neuen Char gemacht, wollte unbedingt in dieses Gebiet wo er aber keinen Wegschrein freigeschaltet hatte, und da neue Chars ja nunmal in den wenigsten Gebieten gleich von Anfang an Wegschreine freigeschaltet haben, hätte er viel Zeit verschwenden müssen um dort hin zu reisen. Da ich nicht online war reagierte ich nicht, aber als ich ne halbe Std. später sah das sich niemand angeboten hatte, fragte ich nach ob er denn inzwischen sein Ziel erreicht hätte. Er verneinte fast umgehend und ich bot an mich einzuloggen und ihn dort hin zu porten.

Gesagt getan. Da ich sonst nix vor hatte bot ich ihm in der Folge an wenn er Lust hätte würde ich ihn auch in jedes andere Gebiet porten, sodass sein neuer Char in jedem der Gebiete wenigstens einen Wegschrein benutzen könne. Das fand er toll, also machten wir das eine halbe Stunde lang. Es hatte mir Spass gemacht und ihm sehr geholfen, und wir porteten in mein Heim mit den Werkbänken wo ich ihm noch einige Buffs machte. Er hatte erwähnt das der Char noch keine hatte.
Beim Verabschieden meinte er dann er würde sich gern erkenntlich zeigen, ich möge doch einen Moment warten……und kurz darauf erhielt ich eine Kronen Kiste als Geschenk von ihm!
WOW! Immerhin kostet eine solche ja Echtgeld! Er meinte noch er würde sehr hoffen das was „Gescheites“ drin sei, denn bei Lootboxen weiss man ja nie, es kann auch lauter Kram sein den man schon hat oder nicht braucht.

Ich lud ihn ein dabei zu bleiben und sie gleich zu öffnen. Es war eine aus der Xanmeer Reihe, also mit argonischen Inhalten. Und meine Augen wurden gross, als tatsächlich eine „fünfte Karte“ gezogen wurde……also eins der hochwertigen „Zusatz Items“. Was es war?
Es war das Mount das ich ziemlich geil finde……..der Schuppensenche. Dieser Senche sieht ja gar nicht mehr wie ein Löwe oder Tiger aus sondern eher wie ein raubtierförmiger kleiner Dinosaurier, und da Schuppensenche aus Murkmire stammen gibt es ja auch kaum etwas das besser als Reittier meiner neuen Argonierin geeignet wäre!
Klar das ich mich überschwänglich bedankte und die Freude auf beiden Seiten gross war.
Solche Erlebnisse können einem wirklich einen ganzen Tag versüssen!

„Floats with Tides“ auf ihrem Schuppensenche, der gerade Feuer gespuckt hat (oder ist das eher Lava?) was man an den Restflammen im Himmel und an den gelben Flecken sieht, welche nur leuchten nachdem er das getan hat. (Man löst es aus indem man die Leertaste drückt wenn man auf ihm sitzt.)
„I’m the mount of hell fire!“ 🙂